Ausgangssperre in Versailles - Tag 8

Heute in 9 Monaten ist Weihnachten - die Zeitspanne einer Schwangerschaft. Eine Schwangerschaft ist mit der Geburt eines kleine Erdenbürgers beendet. Wann wird die jetzige Krise beendet sein? Was werden wir daraus lernen? Werden wir überhaupt etwas lernen? Fragen über Fragen.

Die Ausgangsbeschränkungen hier in Versailles sind heute nochmals verstärkt worden. Der Bewegungsradius von 2 km für sportliche Aktivitäten ist auf 1 km reduziert worden und auf 1 Stunde begrenzt. Das ist keine schöne Neuigkeit. Zunächst hatte ich einen Kloß im Hals, macht es doch den Ernst der Lage deutlich. Die wärmenden Sonnenstrahlen sind Seelenbalsam. Ich habe das Gefühl, die Natur explodiert in ihrer Schönheit. Der wilde Grünstreifen an den Straßen erfreut mein Herz. Er ist gewachsen so schnell, wie halt Unkraut wächst. Im wahrsten Sinne des Wortes. Normalerweise werden die Streifen sehr kurz gehalten. Man sieht meistens mehr Boden und Hundekot statt blühendes und grünendes „Unkraut“.

Klopapierkrise

Eine junge Frau berichtete mir gestern, dass sie für eine Studentin, die in Quarantäne lebt, einkaufen war. Ich traute meinen Ohren nicht, als sie davon berichtete, dass es in drei Supermärkten kein Toilettenpapier mehr gäbe. Sie entschied sich dann für Papiertaschentücher. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte ich mir das kaum vorstellen. Ich las zwar die vielen Klopapier-Witze, doch das es so ernst war, konnte ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Über die Ursache solchen Handelns habe ich meine Gedanken schon mit dir geteilt. Vielleicht sind die vielen Witze daran Schuld, dass es kein Klopapier mehr gibt? ;) Energie folgt der Aufmerksamkeit…

Ich habe hier erlebt, dass  das Baguette ausgeht. Das hatte ich so in Frankreich auch noch nicht erlebt. Das war ein komisches Gefühl: 3 Bäckereien ohne Baguette! Wir werden uns daran gewöhnen, mit Engpässen umzugehen. Man wird dann automatisch kreativer. Bei uns gab dann selbstgemachte Apfelpfannkuchen. Das war auch lecker. Am nächsten Morgen genoß ich den Duft von frischem Baguette besonders intensiv. Die Bäcker waren wieder fleißig und die Auslagen gefüllt. 

 

Andere Länder andere Sitten

Zunächst habe ich das Regal übersehen. Doch dann war ich überrascht und musste schmunzeln. Ich stand vor einem fast leeren Weinregal. Andere Länder andere Sitten. Doch was sagt das bezüglich des Klopapiers über uns Deutsche aus? Vielleicht das man auch in Krisen sehr gewissenhaft und hygienisch ist? 

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