Ausgangssperre in Versailles - Tag 30

Ostern, die Auferstehung Jesu, ist für Christen das zentrale Ereignis ihres Glaubens. Das Leben siegt über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht und die Liebe über den Hass.

In Krisenzeiten, wie wir sie gerade erleben, rückt die Bedeutung von Ostern noch mehr in den Vordergrund. Hoffnung versus Hoffnungslosigkeit. Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen sind spirituelle Menschen glücklicher. Glückliche Menschen sind optimistischer und resilienter. Doch kann man in Krisen überhaupt Glück empfinden? Schließt sich das nicht aus? Was ist überhaupt Glück? 

Glück

Diese Frage stelle ich in meinen Coaching und Workshops. Die Antworten darauf sind bunt und vielfältig. Was ist Glück für dich? Wie lautet deine Antwort? Vielleicht erlaubt es deine Zeit und du kannst kurz innehalten, die Augen schließen und in dich hinein spüren. Oder aber du stellst dir heute in ganz unterschiedlichen Situationen, wie z. Bsp. beim Kochen, Duschen oder während der Gartenarbeit immer wieder einmal diese Frage: Was ist Glück für mich? Das hat mehrere Vorteile. Einen möchte ich hervorheben. In dem Moment, in dem du dich mit dieser Frage beschäftigst, beschäftigst du dich gedanklich mit etwas Positiven. Diese positive Gedankenarbeit führt dazu, dass in deinem Körper, ganz automatisch Signale ausgesendet werden, die die Ausschüttung von glücklich machenden Hormonen zur Folge haben. Diese Hormonausschüttung wiederum führt dazu, dass wir positive Gefühle empfinden. Die positiven Gefühle stärken uns auf seelischer Ebene und auf der Körperlichen. Und das ist gerade in Krisenzeiten so wichtig.

 

Wir hatten in unserer „Versailles - WG“ ein lustiges Erlebnis am Ostermontag. Als Familie haben wir uns zum ersten Mal alle zusammen im Online-Chatroom getroffen. Das war so besonders, weil wir alle, die Kinder, Eltern und Großeltern diese Möglichkeit zum ersten Mal ausprobiert haben. So waren wir erst einmal froh, dass alle zur verabredeten Zeit in den Chatroom „eintraten“. Hut ab vor den Großeltern: sie konnten sich auf etwas total Neues einlassen und sie haben technische Hürden überwunden. Damit hatten alle so ihre eigenen Herausforderungen. Der Eine hörte nichts, beim anderen quietsche es, dann war der Bildschirm weg, manchmal wurde vergessen, dass man sich hören konnte, auch wenn man gerade nicht sprach und nur zuhörte, dann war die Verbindung weg. Die Krönung war, als mein Mann entdeckte wie man den Hintergrund auf dem Bildschirm ändern konnte. Er hatte die größte Freude, als Oma fragte: Wo bist du denn gerade? Und dann haben wir daraus ein Spiel gemacht. Alle mussten erraten, aus welchem Studio der „Reporter“, denn so sah mein Mann aus, gerade live geschaltet war. Noch immer sehe ich uns lachend auf dem Bildschirm. Dieser Ostermontag wird in die Familiengeschichte eingehen. Das war mein persönlicher Glücksfavorit neben leckerem Essen, süßen Köstlichkeiten, lustigen Filmen, guten Gesprächen und Lesen auf dem Balkon.

Geduld

Unsere gemeinsamen Mahlzeiten sind französisch geworden. Wir nehmen uns viel mehr Zeit und führen ausgiebige Gespräche. So habe ich heute von einem außergewöhnlichen Zertifikat in Mexiko erfahren. Dieses Zertifikat für vorbildliches Verhalten, vom Bürgermeister unterschrieben, erhält jeder Einwohner in der Gemeinde Cintalapa im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas, der die Quarantäne eingehalten hat.

Eine schöne Geste in Zeiten von Corona. Es braucht viele davon, denn sie dauern noch an: die Zeiten von Abstand und Geduld. Für uns wird sich in den nächsten Wochen nichts verändern. Die Ausgangssperre wurde um weitere vier Wochen verlängert. Unser Wohnzimmer wird an Arbeitstagen zum „Großraumbüro“. Sport werden wir immer im Zeitraum von 19 Uhr Abend bis 10 Uhr morgens machen und die Distanz von einem Kilometer einhalten. Wir haben uns daran gewöhnt und uns arrangiert. 

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