Ausgangssperre in Versailles - Tag 45

Es ist nicht nur sehr kühl geworden. Etwas anderes lag heute in der Luft, als ich mit meinem Wägelchen am „New-Feeling“ und „Blumenmittwoch“ zum Einkaufen unterwegs war. Es war entschieden lauter. Ich registrierte, dass viele Autos auf der Hauptstraße im Vergleich zu den letzten Wochen unterwegs waren. Man konnte diese nicht mehr einfach so ohne Ampel überqueren. Trotz des vergleichsweise schlechten Wetters waren viele Menschen unterwegs. Gestern verkündete die französische Regierung den Weg aus dem Lockdown. Ab dem 11. Mai darf man vieles wieder, voraussetzt die Zahl der Neuinfektionen sinkt unter 3000 Fälle pro Tag bis kurz vor dem Stichtag. Ich habe das Gefühl, dass auch im Falle eines weiteren Anstieges von Neuinfektionen eine Verlängerung der Ausgangssperre nicht möglich wäre. Es zieht die Menschen nach draußen. Und das war es, was mir noch aufgefallen war. Es standen Menschen in kleinen Gruppen auf den Gehwegen, mit etwas Abstand, und unterhielten sich. Meine Güte, sah ich das lange nicht mehr. 45 Tage und Nächte - wo sind sie geblieben? Unser Nachbar erzählte uns, dass seine kleine Tochter, 2 Jahre alt, es nicht verstehen würde, dass sie Papa nicht sehen darf. Seine Frau und Tochter sind auf dem Land. Beide Eltern sind im Homeoffice und er meinte, in dem Apartment hätte er sich das nicht vorstellen können: zu arbeiten und die Kleine zu betreuen. Diese Familie hatte eine Alternative auf dem Land. Doch wie viele hatten diese nicht. Selbst die französische Regierung zeigt Mitgefühl für die Situation der Familien. Die Schulen und Krippen sollen geöffnet werden am 11. Mai. Universitäten und Fachhochschulen bleiben geschlossen, ebenso Cafés und Restaurants. Es bleibt abzuwarten, wie sich alles entwickelt. Während meiner Aufzeichnungen blicke ich nach draußen. Es regnet. Die Äste der Bäume wiegen sich im Takt des Windes. Man könnte denken, dass sie im Regen tanzen, passend zum Welttag des Tanzes.

Internationaler Tag des Tanzes

Wusstest du, dass heute Welttanztag ist? Ich wurde mit der Nase darauf gestupst. Wie klasse ist es doch, wenn wir miteinander im Austausch sind. In Leipzig wollten 50 Tanzbegeisterte mit Maske auf dem Augustusplatz mit Abstand tanzen. Zunächst wurde die „Demonstration“ genehmigt, jedoch dann abgesagt. Das Gesundheitsamt  argumentierte so: Es wird zu viel geatmet. Skurril.

„Initiiert wurde der Welttanztag im Jahr 1983. Das Internationale Komitee des Tanzes des Internationalen Theater Institutes (ITI-UNESCO) rief ihn aus und legte als Datum den Geburtstag von Jean-Georges Noverre fest, der als Schöpfer des modernen Balletts gilt. An diesem Tag sollen Barrieren abgebaut und Menschen mit der universellen Sprache des Tanzes zusammengebracht werden. Jährlich wird an diesem Tag die Botschaft einer bekannten Tanzpersönlichkeit weltweit verbreitet. Die Absicht dieser Botschaft ist es, alle Formen des Tanzes an diesem Tag zu vereinen, die verbindende Kraft des Tanzes zu feiern, seine Globalität hervorzuheben und alle Grenzen von Politik, Kulturen und ethnischen Zugehörigkeiten zu überwinden. Die Menschen sollen durch eine gemeinsame Sprache – die des Tanzes – in Frieden und Freundschaft zusammengeführt werden.“ (welttanztag.ch)

Mir fällt auf: Energie folgt der Aufmerksamkeit. Am Montag nahm ich mir vor, jeden Tag zu einem Song zu tanzen. Gestern habe ich schon morgens getanzt. Ich habe die Lieblings-Gute-Laune Musik meiner Leser*innen ausprobiert und heute stelle ich fest, es ist Welttanztag. Morgen wollen wir in den Mai tanzen. Wow. Tanzen allein und doch zusammen. Ich freue mich auf deinen Lieblingssong!

Ich veröffentliche morgen Abend um 20.30 Uhr die offizielle Tanz-in-den -Mai-Playlist. Mal sehen, wie bunt sie wird. Egal wie viele es werden, wir tanzen um 21 Uhr zu Hause!

 

Liebe Grüße, Susann

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