Ausgangssperre in Versailles-Tag 37

Laut Studien ist Dienstag der produktivste Tag in der Woche. Nie hätte ich gedacht, dass an zweiter Stelle dann schon der Montag folgen würde. Interessant, was alles so erforscht wird. Wie fühle ich mich, wenn ich produktiv war? Ich bin zufrieden. Wenn der Dienstag der produktivste Tag der Woche ist, könnte man ihn, „Happy-Tuesday“ nennen. Tatsächlich fühle ich mich zufriedener als gestern. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich es tatsächlich geschafft habe, den Wecker auf 6 Uhr zu stellen und als er klingelte dann auch aufzustehen. Oh, das war nicht einfach. Zum Glück hatte ich mir notiert, warum ich mir dieses Mini-Ziel gesetzt hatte. Ich wollte es wissen. Würde ich diese Frische am Morgen spüren? Ohne lange nachzudenken, schwang ich meine Beine aus dem Bett. Hätte ich mir noch Zeit genommen, wäre vielleicht „Hermann, mein innerer Kritiker“ wach geworden und hätte laut geschimpft wie: „So ein Quatsch. Es ist mitten in der Nacht. Wer hat sich denn diese blöde Idee einfallen lassen?“ Auf diese Auseinandersetzung hatte ich definitiv keine Lust. Der Schwung lies nach, als ich in meinen Hausschlappen stand. Ich schlurfte in die Küche zu meiner geliebten Kaffeemaschine. Der Duft der frischgemahlenen Bohnen lies mich etwas wacher werden. Während mein Kaffee zubereitet wurde, trank ich wie jeden Morgen nüchtern eine Tasse warmes Wasser. Das unterstützt das Wachwerden. Ich registrierte, dass es noch duster war und entschied, eine Brise frische Luft auf dem Balkon zu schnappen, und wurde belohnt. Diese Frische am Morgen ist einmalig. Ich hatte das Gefühl, sie durchströmte meinen ganzen Körper. Es war herrlich. Erinnerungen wurden wach. Erinnerungen an letzten Sommer. Dieser war sehr heiß, vielleicht erinnerst du dich. Frische gab es nur nachts und am frühen Morgen. Ich war zum ersten Mal in der Provence anlässlich eines Seminars. Mit zwei anderen Teilnehmerinnen traf ich mich morgens vor dem gemeinsamen Frühstück hinter der herrlich gelegenen Unterkunft für einen gemeinsamen Morgenstart mit ein paar wenigen Yogaübungen und Qi Gong. Das hatte sich einfach so ergeben. Yoga ist mir seit Jahren vertraut und es hilft mir, mich körperlich wohl zu fühlen. Qi Gong hatte ich vor vielen Jahren in unserer Berliner Zeit ausprobiert und es irgendwie vergessen. Durch Hannelore bin ich wieder mit der Nase darauf gestupst worden. Um mir unseren gemeinsamen Morgenstart vorzustellen, musste ich nicht die Augen schließen. Ich spürte den schon teils vertrockneten stacheligen Untergrund, hörte das kleine Bächlein plätschern, die Grillen zirpen und Hannelores angenehm klingenden Qi Gong-Anweisungen. Wunderbar. Automatisch lies ich mich auf die Erinnerung ein und praktizierte eine kurze Qi Gong-Sequenz. Ich beobachtete, während ich in Erinnerungen schwelgte, wie schnell es heller wurde. Gefühlt ging das im Minutentakt. Schon nach 30 Minuten verkündete der Himmel, dass es ein sonniger Morgen werden würde. Ein Gefühl von Dankbarkeit und Stolz erfüllte mich. Ich hatte es geschafft.  Der Tag erschien heute langsamer vergangen zu sein. Das Mittagstief überbrückte ich mit einem Spaziergang, ungeschälten Mandeln und frisch gekochtem Mate Tee. Auch das war aus meinem Bewusstsein verschwunden. Grüner Mate Tee wurde von den Ureinwohnern Lateinamerikas auch „Getränk der Götter“ genannt. Er soll eine Vielzahl von gesundheitsfördernden Nährstoffen enthalten und leistungssteigernd, konzentrationsfördernd und als stimmungsaufhellendes Heilmittel für so manche Erkrankung wirken. Mate Tee mag ich als gesunden Wachmacher für zwischendurch. Wie schön, dass ich mich erinnert habe.Vielleicht hast du eine Idee, wie wir den  Mittwoch nennen können. Was verbindest du persönlich mit Mittwoch?

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